Der Mann galt lange in der Medizin als Prototyp des Menschen. Selbst in Tierversuchen werden männliche Tiere zur Erforschung von Medikamenten nach wie vor bevorzugt. Dass Frauen nicht einfach kleinere Männer sind und es daher Unterschiede in der Diagnose, dem Verlauf und der Therapie von Krankheiten gibt, findet erst langsam Einzug in unser Gedankenmuster. Auch in vielen Aspekten des Verhaltens und der Psychologie sind Männer und Frauen nicht immer gleich. So treten beispielsweise Autismus oder Parkinson beim männlichen Geschlecht häufiger auf, dafür leiden Frauen häufiger unter Depressionen und Osteoporose.
Frauen leiden dreimal häufiger unter rheumatoider Arthritis, die Beschwerden treten bei ihnen durchschnittlich zehn Jahre früher auf. Männer haben seltener Gallensteine, aber wenn es sie trifft, erleben sie öfter Komplikationen.
Der Herzinfarkt zeigt sich bei der Frau meist mit anderen Symptomen als beim Mann.
Neben der Häufigkeit und der Ausprägung einer Erkrankungen, gilt auch für die Behandlung von Erkrankungen, dass es Unterschiede zwischen Patienten und Patientinnen gibt. Frauen und Männer unterscheiden sich in Hinsicht auf die Therapie und die Wirkung und Nebenwirkungen von Medikamenten.
So gilt für uns, als ihre Ärzte und Ärztinnen in Prutz, mehr denn je, die Behandlung darf nicht nur starren Strukturen folgen, es gilt die Person als Ganzes und Individuelles zu verstehen. Wir freuen uns, sie weiterhin persönlich, und ihren, männlichen oder weiblichen, Bedürfnissen entsprechend behandeln zu dürfen.
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